Unter der Erde brummt es auch

Die Organisation einer Bergwerksbesichtigung dauert seine Zeit und weil mich die Brummerei belastet, habe ich zwischenzeitlich zwei Höhlen im Harz besucht. Gleich vorweg, in beiden Höhlen brummte es im Kopf unbeeindruckt weiter. Damit sind Funkwellen als direkte Anregungsursache für den Brummton ausgeschlossen. Zum körperlichen Stress können sie schon beitragen, bis Organe und Nerven im Kopf schließlich zuviel haben und mit Störungen wie dem Brummton reagieren.

Mitte Februar 2023 besuchte ich zwei etwa 200 lange Hölen im Harz. Dabei hatte ich als Verlängerung meiner Wahrnehmungssinne einen batteriebetriebenen Breitbandempfänger für elektrische und magnetische Feldmessung bis etwa 100 kHz, der über Kopfhörer Störfelder bis 18 kHz hörbar macht.

Erschlossene Baumannhöhle

Die erschlossene und geführte Baumannhöhle in Rübeland im Bodethal des Harzes war mit Licht und Soundanlage leider voll elektrifiziert. In der Tropfsteinhöhle konnte ich nur äußerst geringfügiges elektrisches 50-Hz-Netzbrummen und Taktgeräusche von Scheinwerferschaltnetzteilen in unmittelbarer Nähe der Elektroinstallation messen.

Tippte ich irgendwo mit der Antennenspitze an die Felswand, war dort lautstark ein sehr oberwellenreiches 50-Hz-Netzbrummen zu detektieren.

Die Säulenhalle ist wie viele andere Bereiche in der Baumannshöhle beeindruckend illuminiert, das größte Gewölbe wird sogar für Film- und Theatheraufführungen in schummriger feucht-kühler Umgebung auf harten Parkbänken genutzt. Quelle: Webseite des Höhlenbetreibers

Kein idealer Elektrosmok-freier Ort unter der Erde, aber für die Ausgrenzung von Funkwellen als Anregungsursache für den Brummton zunächst ausreichend.

 

Urnatürliche Jettenhöhle bei Düna

Einen Tag später besuchte ich die beinahe in Vergessenheit geratene natürliche Jettenhöhle aus gipsartigem Karstgestein in der Nähe vom Dörfchen Düna in West-Harz zwischen Osterode und Herzberg. Am erhöht gelegenen Eingang hinter einem großen Erdhaufen bin ich gleich erst einmal vorbeigelaufen - die Hinweisschilder wurden alle entfernt, um Menschen nicht in die dunkle Gefahr zu locken.

Der lehmverschmierte Höhlenboden liegt voll mit Geröll und mit mehrere Meter hohen Felsabbrüchen von der Höhlendecke. Es gibt einige breite Trampelpfade, aber auch Kletterpassagen und große klare Pfützen in den Niederungen. Obwohl ich dort fast zwei Stunden herumkletterte und experimentierte, habe ich den Höhlengrundriss nicht so recht verstanden, aber 150 bis 200 Meter tief ging es wohl schon hinein.

Der Eingang der Jetenhöhle unter einem Karstfelsen liegt etwas verborgen einige Meter erhöht hinter Felsen und Geröll. Bildquelle: Wikipedia

Auch hier die Bestätigung, dass Funkwellen als Anregungsursache für den Brummton unwahrscheinlich sind. Ganz unerwartet ist das Felsengewölbe jedoch nicht frei von elektrischen Wechselfeldern (obertonreiches 50-Hertz-Brummen).

Kein Funk, aber elektrische Felder am Felsen

Auch hier brummte es im Kopf unverblümt weiter. Der Störfelddetektor zeigte auf höchster Empfindlichkeitsstufe weder magnetische, noch elektrische Felder an. Allerdings offenbarte ein Antippen der Felswände mit der Antennenspitze selbst in der hintersten Ecke oberwellenreiches 50-Hz-Netzbrummen. Das Karstgestein ist also nicht dicht für elektromagnetische Felder.

Tippte ich auf den Höhlenboden, blieb es still im Kopfhörer, tippte ich nur 5 Zentimeter über dem lehmigen Boden an die Karstgesteinswände, war das 50-Hz-Netzbrummen bereits deutlich zu hören und nahm mit steigender Höhe (ich erreichte nur maximal 3 Meter) ständig an Pegel zu. Draußen auf einer Wiese am Waldrand vor der Höhle konnte zeigte der Störfelddetektor auf höchster Empfindlichkeitsstufe weder magnetische, noch elektrische Felder an. Anders war das auf der Bergkuppe weit oberhalb der Höhle, hier brummte die Luft in 2 Metern überm Boden kräftig mit oberwellenreichem 50-Hz-Netzbrummen und Mobilfunkgeprassel.

Als urnatürliche Karst-Tropfsteinhöhle bildet die Jettenhöhle einen recht guten Elektrosmok-freier Ort unter der Erde, vergleichsweise besser als erschlossene Höhlen. Quelle: www.lochstein.de

Auch hier die Bestätigung, dass Funkwellen als Anregungsursache für den Brummton unwahrscheinlich sind. Ganz unerwartet ist das Felsengewölbe jedoch nicht frei von elektrischen Wechselfeldern (obertonreiches 50-Hertz-Brummen).

Dokus und Links zur Jettenhöhle

Doku-Webseite: Höhlenexpedition und Fotos

https://www.lochstein.de/hoehlen/D/nord_mitte/harz/hainholz/jettenh%C3%B6hle/jetten.htm

 

„Jettenhöhle“ – Steckbrief eines beliebten Fahrziels

https://www.dpsg-archiv-goettingen.info/Pfadfinder/themen/Orte/Jettenhoehle/Jettenhoehle.htm

 

Steckbrief und Sagen zur Jettenhöhle, sowie weitere Höhlen in der Nachbarschaft

www.wikiwand.com

 

Gipskarstlandschaft Hainholz

https://de.wikipedia.org/wiki/Gipskarstlandschaft_Hainholz

Höhlen in Deutschland

Strahlungsfreie oder zumindest strahlungsarme Orte unter der Erde sind Höhlen. Idealerweise bestehen sie aus Gestein, welches EM-Wellen besonders stark bedämpft. Auch sollte sie möglichst wenig erschlossen sein, denn Stromkabel für Beleuchtung und Kommunikationssysteme für Führungen schleppen wieder Elektrosmog hinein.

Diese Webseite bietete eine Landkarte mit Markierungen und knappe Beschreibung (Länge, frei begehbare länge, Gesteinsart) sowie Adress und Kontaktdaten zu den Höhlen(-betreibern):

https://outdoorfox.de/hoehlen/alle-tropfsteinhoehlen-in-deutschland-mit-karte/

Hermannshöhle (Rübeland im Bodethal, Nord-Ost-Harz, Positon 2)
2733 Meter lange Tropfsteinhöhle in Rübeland. Davon sind 800 Meter begehbar.
Hasselfelder Straße 2,
38889 Elbingerode
+49 39454 49132
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Baumannshöhle (Rübeland im Bodethal, Nord-Ost-Harz, Positon 2)
Die älteste begehbare Tropfsteinhöhle Deutschlands, entdeckt im Jahr 1536 und Schauhöhle seit 1646. Bereits Goethe war hier. 1980 Meter lang, davon 600 Meter begehbar.
Blankenburger Straße 36, 38889 Oberharz am Brocken
+49 39454 49132
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Barbarossahöhle (Nähe Sondershausen im Südharz)
Weltweit eine von nur zwei existierenden Schauhöhlen mit Anhydritgestein. 1100 Meter lange Anhydrit Höhle in Rottleben (Thüringen). Entdeckt im Jahr 1865.
Mühlen 6, 99707 Kyffhäuserland
+49 34671 54513
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Heimkehle (Nähe Nordhausen im Südharz)
2000 Meter lange Gipshöle in Uftrungen. Davon sind 750 Meter für Besucher begehbar.
An der Heimkehle 3, 06536 Südharz
+49 34653 305
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Weitere Höhlen-Webseiten mit tollen Fotos

https://www.komoot.de/guide/209795/hoehlen-in-deutschland

https://wander-experten.com/die-11-schoensten-hoehlen-in-deutschland/

Untertage-Bergwerke in Norddeutschland

Als ergänzende Absicherung zum Brummton in Höhlen wäre der Besuch eines mehr als 500 Meter tiefen, möglich elektrisch zurückgebauten Untertage-Bergwerkes sicherlich sinnvoll. Das Salzbergwerk und Atommüllendlager in der Asse (Landkreises Wolfenbüttel) ist beispielweise tiefer als 700 Meter, wo ich bereits vor 25 Jahren schon einmal drin gewesen bin.

In Norddeutschland findet man Untertage-Bergwerke beispielsweise über die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Endlagerung/Standorte/Asse/asse_node.html

Kontakt BGR-Geologe:
Tel.: +49-(0)511-643-2666
E-Mail: Lukas.Pollok@bgr.de

Kontakt Landesamt für Bergbau in Clausthal-Zellerfeld im Harz:
Tel.: +49-(0)5323-9612-200

Weitere Untertage-Bergwerke sollten sich insbesondere Thüringen und Hessen finden lassen. Stillgelegte Bergwerke sind zu bevorzugen, da hier die elektrische Technik weitesgehend entkernt ist.