Funkwellen-Abschirmung: Konstruktion einer Schirmkabine

Als erster Schnellschuss, HF-Funkwellen von mir abzuschirmen, habe ich mir eine Ganzkörper-Schirmkabine aus drei telekopierten Umzugkartons bebastelt und diese vollständig mit Aluminiumfolie ummantelt.

Um verfälschende psychologische Effekte etwas auszugrenzen ist es sinnvoll,

  • den Brummton-Intensitätspegel durch Laustärkevergleich zum simulierten Brummton messbar zu machen (innerhalb und außerhalb der Kabine)
  • die Augen zu verdecken oder den Raum abzudunkeln, um die Hell-Dunkel-Quereinfluss der Augen auf die Brummton-Intensität auszuklammern

 

Beschaffenheit der Schirmkabine

Weil der erste Gedanke an Funkwellen heutzutage "5G" und "Mobilfunk" assoziiert, also Hochfrequenz (HF) im Bereich Megahertz (MHz, 1.000.000 Schingungen pro Sekunde!) und Gigahertz (GHz, 1.000.000.000 Schingungen pro Sekunde!), genügt als einfache Schirmhaut haushaltsübliche Aluminiumfolie, um überhaut einen Dämpfungseffek feststellen zu können.

Nun darf eine absolut HF-dichte Kabine keine Löcher oder Ritzen aufweisen, weil solche Stellen wie eine Sendeantenne ein bestimmtes Wellenspektum nach innen abstrahlen würden. Das erschwert die Konstruktion von Eingangstüren, Fenstern, Kabeldurchführungen und Belüftung. Per Definition genügt aber zur Abschirmwirkung bereits ein Lochgitter mit Öffnungen kleiner als Lambda/4 (ein Viertel der Wellenlänge) der maximalen abzuschirmenden Frequenz. Bei 5 GHz Wi-Fi / WLAN wären das Lochdurchmesser von weniger als 6 Zentimeter (cm), beim kommenden 26 GHz Mobilfunk nur noch etwa 1 cm.

Deutlich komplizierter ist die Abschirmung des magnetischen Anteils der Funkwelle, insobesondere bei Längstwellen (ELF) mit extrem niedrigen Frequenzen von 3 Hz bis 300 Hz. Solch ein Magnetwechselfeld ist beinahe statisch, und durchdringt die meisten Metalle ungebremst. Doch dazu später mehr.

Konstruktion und Anforderungen

Ist die Abschirmungswirkung der Brummton-anregende Funkwellen beispielsweies im EMV-Labor abgesichert, kann es losgehen, eine eigene Schirmkabine für den Schlafbereich, Abreitsplatz oder Wohnraum zu konstruieren oder einzukaufen.

Gedanken zu den Anforderungen

  • Bevor die Planung einer solchen Kabine losgeht, unbedingt den Abschirmeffekt vorher in einem EMV-Labor testen. Das geht bestimmt mal 5 Minuten in der Mittagspause gegen eine Spande in die Kaffeekasse. Zudem wäre ein Dialog aufschlussreich, wie die EMV-Spezialisten analytisch vorgehen würden, dem Brummer auf die Spur zu kommen, evebtuell unterstützen sie auch Expereimente zur Einstrahlung mit dem Ziel, den Brummton im Kopf/Hörorgan zu reproduzieren (wahrscheinlich kostenpflichtig, es sei denn der Laborleiter hat selbst ein Brumm-Problem :-S)
  • Schirmhülle (ausreichend dickeres Metall(-gitter), großes µr (magnetische Leitfähigkeit)
  • Erdung
  • Luftgitter, Fenster, Tür (HF- und LF-dicht)
  • Beleuchtung, HF-geblockte Kabel und HF-dichte Kabeldurchführungen
  • So viel Baubiologie wie möglich (ohne Metallhülle geht's natürlich nicht, aber eine Verkleidung der Innen und Außenoberflächen ist möglich)
  • Bei einer Kauflösung Dämpfungseigenschaften der Abschirmkabine genau überprüfen (HF, LF, magnetische Schirmung), Abschirm-Kleidung oder Netze schirmen die Brummton-Anregung nicht genügend ab, wohl aber Wi-Fi/WLAN und HF-Mobilfunk

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